Die Gaspipeline geht am 11. Juli in die Wartung. Das heißt: Die Gasflüsse werden komplett gestoppt. Ob das wirklich vorübergehend ist oder nicht, weiß niemand.
Vom 11. bis 21. Juli 2022 wird der Betreiber der Ostseepipeline mit Sitz in der Schweiz, Nord Stream AG, beide Leitungsstränge der Gasleitung für „routinemäßige Wartungsarbeiten“ vorübergehend abschalten. Dasaus einer aktuellen Mitteilung des Betreibers hervor. Der Wartungsplan sei in enger Absprache mit Geschäftspartnern koordiniert sowie in Übereinstimmung mit einer entsprechenden EU-Verordnung beschlossen worden, heißt es weiter.
Es wurde schon früher berichtet, dass Gazprom bald die Gasflüsse über Nord Stream 1 nach Europa für die jährliche Wartung stoppe. Eine ähnliche Wartung hat schon in den vergangenen Jahren im Juli stattgefunden, doch dieses Jahr wird sie zu einer Art Zitterpartie, nachdem der russische Staatskonzern Gazprom Mitte Juni die Gaslieferungen über die Pipeline nach Europa um 60 Prozent drosselte.
Auch Wirtschaftsminister Robert Habeck fürchtet einen kompletten Lieferstopp. Es drohe ab dem 11. Juli eine „Blockade von Nord Stream 1 insgesamt“, sagte Habeck am Donnerstag bei einem „Nachhaltigkeitsgipfel“ der Süddeutschen Zeitung. Die Gasversorgung über den Sommer sei zwar gewährleistet, aber im Winter könnte es wirklich problematisch werden.