Seit dem 13. Jahrhundert hängt das antisemitische 'Judensau-Relief“ an der Stadtkirche Wittenberg, einst Wirkungsstätte von Luther. Der BGH sieht darin keine Rechtsverletzung, auch weil sich die Kirche vom Inhalt distanziert habe, berichtet imayer.
und sich selbst diffamiert sieht. Die Richter sahen keine"gegenwärtige Rechtsverletzung", weil die Kirche die Historie mit einer Bodenplatte und einem Aufsteller ergänzt und sich so erfolgreich vom Inhalt des Reliefs distanziert habe.
Wer nicht um das antijüdische Sandsteinrelief aus dem 13. Jahrhundert weiß, der entdeckt es möglicherweise nicht gleich auf Anhieb an der Südostecke der Stadtkirche Wittenberg. Es zeigt eine Sau, an deren Zitzen zwei Menschen saugen - durch Spitzhüte als Juden zu identifizieren. Ein Dritter hebt den Schwanz des Tieres und schaut ihm in den After, laut BGH handelt es sich bei der Darstellung um einen Rabbiner.
Die Stadtkirchengemeinde hat wiederholt erklärt, die Schmähplastik sei ebenso schwieriges Erbe wie Dokument der Zeitgeschichte. Das Relief,"ist weithin bekannt und bleibt für jede Generation ein beunruhigendes Erbe". Seit 1988 ist im Boden eine Bronzeplatte eingelassen, die an die Judenpogrome der Nationalsozialisten erinnern soll, zudem wird das Relief in einem Aufsteller erläutert.
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