„Wir hörten einen lauten Knall und haben uns auf den Boden geworfen“

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„Wir hörten einen lauten Knall und haben uns auf den Boden geworfen“
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Die Verwandten des Hamburgers Anton Brushkivskyy halten in Kiew aus. Nach einer Flucht aufs Land kehrten sie zurück. Anton berichtet, wie es ihnen geht.

Anton Brushkivskyy ist in der Ukraine geboren, arbeitet als Anlageberater in Hamburg und ist Mitglied des Berliner Fanklubs des FC Barcelona. Anton steht mit Verwandten und Freunden in der Region Kiew in ständigem Kontakt über die Messengerdienste WhatsApp und Telegram.

Einzige Bedingung: die Familie möchte nicht, dass ihr jeweiliger Aufenthaltsort genannt wird. Aus Sorge, russische Stellen, die womöglich auch die Website der Zeitung lesen, könnten Erkenntnisse über Positionen ukrainischer Soldaten in der Umgebung der Hauptstadt erhalten. Die Verwandten haben auch generell Angst, die angreifenden russischen Truppen könnten Informationen über die Familie bekommen.

Evgenij sagt,"unsere Nation wird keinen Millimeter unseres Landes abgeben. Zu keinen Bedingungen. Wir glauben auch nicht, dass es einen Waffenstillstand geben wird. Russland fordert, dass die Ukraine"demilitarisiert" wird, also alle Waffen abgibt. Wir sollen aufhören, uns zu verteidigen. Das wird keiner von uns akzeptieren."

Die Lage bleibt schwierig, sagt Evgenij."Die Russen hören nicht auf, ihre Raketen auf Kiew abzufeuern. Gestern stand ich mit einem Bekannten draußen auf der Straße, als man plötzlich einen lauten Knall hörte. Wir sind zusammengezuckt und haben uns auf den Boden geworfen. Zum Glück ist uns nicht passiert. Aber obwohl es gefährlich ist, wollen wir hier nicht weg. Und mit jedem Tag steigt die Zuversicht, dass die Ukraine den Krieg gewinnt.

Das ist für Evgenij ein wichtiger Punkt. Er sagt,"nicht wir sind in ihr Land gekommen, sondern sie zu uns. Wir verteidigen uns, wir attackieren niemanden auf fremdem Territorium. Die Motivation und die Moral unserer Soldaten sind hundert Mal so hoch wie die der russischen Soldaten. Die ukrainische Armee wird uns bis zum Schluss verteidigen."

Aus Sicht der Familie ist das ein wichtiges Signal. Evgenij schreibt,"meiner Meinung nach sind Gefangenaustausche nicht nur gut, weil unsere Soldaten frei kommen. Sondern auch, weil die russischen Soldaten ihren Leuten erzählen können, dass sie hier keiner mit Blumen erwartet, wie es Putin offenbar gedacht hat."Aljona sagt,"die Kinder gewöhnen sich langsam an den Krieg.

Sie sind alle sehr belastet. Ihr Leben ist nicht mehr das, was es bis zum 24. Februar war. Evgenij schreibt,"gerade die ersten Tage waren sehr schwierig. Der ständige Raketenbeschuss, die Angst. Man wusste nicht, wo man hin soll. Wir haben alle zusammen im Haus meiner Eltern in dem Vorort bei Kiew gesessen. Es ging vor allem auf die Psyche, wenn direkt über dir Raketen und Kampfjets fliegen. Mittlerweile ist man besser vorbereitet und ist einiges gewöhnt.

Evgenij sagt,"wir sind weggefahren, weil die russischen Truppen viele Raketen abgefeuert haben. Im Moment ist es etwas ruhiger. Wir sind zurückgekommen, weil wir zuhause leben wollen und uns von niemandem einschüchtern lassen." Sie sind hin und her gerissen. Evgenij sagt,"sollten die russischen Soldaten Kiew stürmen, würden wir die Stadt verlassen. Aber wir glauben nicht, dass das passiert. Kiew hat die Verteidigung gut organisiert. Mittlerweile hören wir, die ukrainische Armee sei kurz davor, die russische Armee in den Vororten Irpin, Butscha und Hostomel einzukreisen und sie nicht mehr rauszulassen. Ich versuche dennoch, den Menschen zu helfen, die Kiew verlassen möchten.

Es scheint noch nicht so schlimm zu sein. Evgenij schreibt,"in unserem Viertel gibt es Gott sei Dank keine Beschädigungen. Nicht weit weg sind aber mehrere Häuser zerstört. Doch wir bleiben jetzt erstmal hier und fahren nirgendwo hin. Aljona wird versuchen, von zuhause aus zu arbeiten. Sie ist für eine Wohnungsgesellschaft tätig. Ich selbst würde auch gerne wieder als selbstständiger Taxifahrer arbeiten.

Warum verlässt die Familie die Freunde in der kleinen Ortschaft auf dem Land? Dort fliegen weniger Raketen als in Kiew und Umgebung. Wegen der ständigen Beschießung hatten Deine Verwandten das Haus von Larissa und Anatolij bei Kiew verlassen, in dem sie die ersten zehn Tage nach Beginn des Krieges zusammen lebten...

Wie ist denn aktuell die Lage in dem Vorort von Kiew, in dem sich die Wohnung von Aljona und Viktor befindet? Andere Flüchtlinge erzählen, wie in ihren Heimatorten in der Ukraine Häuser und Autos zerstört wurden. Und dass die Männer immer noch dort sind, weil sie das Land nicht verlassen dürfen. Jeder Ukrainer zwischen 18 und 60 muss bleiben und für sein Land kämpfen.

Was halten Deine Verwandten in der Ukraine davon, dass viele Menschen das Land verlassen? Die Familie ist aus dem Vorort bei Kiew geflohen, bleibt aber weiter im Land... Evgenij sagt,"am Samstag waren zwei Explosionen zu hören, aber weiter weg. Aber wir haben auch Hubschrauber gehört."Evgenij meint, es gehe Viktor den Umständen entsprechend gut. Evgenij schreibt,"Viktor hat ja eine Waffe bekommen und auch genug Munition. Er und die anderen Männer der Territorialen Verteidigung sind kämpferisch eingestellt. Mit jedem Tag wächst die Festung Kiew. Die russische Armee hat keine Chance, Kiew vom Boden aus einzunehmen.

Haben Deine Verwandten den Eindruck, dass sie von der ukrainischen Regierung realistische Informationen bekommen oder zum Teil auch Propaganda? Die Familie weiß, dass auch die Ukraine Verluste hat. Evgenij schreibt,"das ist logisch, denn es ist Krieg. Uns wird aber so wenig wie möglich darüber berichtet. Um neun Uhr morgens gibt es immer eine Schweigeminute für die Opfer."

Wie kann sich Deine Familie in dem kleinen Ort auf dem Land beschäftigen? Welche Stimmung überwiegt: Langeweile? Angst? Verzweiflung? Hoffnung? Was berichtet Viktor, der Vater der Kinder, aus Kiew? Er ist ja weiterhin bei der Territorialen Verteidigung.... Das ist eine harte Zeit für die Familie. Evgenij schreibt,"vor allem die ersten zwölf Tage, als wir noch in unserem Haus in dem Vorort von Kiew lebten, waren schwer. Die ganzen Explosionen. Es wurde zu gefährlich und sind aufs Land geflüchtet. Hier ist es zwar ruhiger, in einiger Entfernung sind allerdings Explosionen zu hören.

Das ist für die Familie schwer zu beantworten. Evgenij schreibt,"wir vermissen unser friedliches Leben und unser Zuhause. Man möchte seine Freunde wiedersehen und einen Himmel ohne Raketen. Wir verstehen aber auch, dass es lange dauern kann, bis wieder Frieden herrscht. Aktuell freut man sich über jeden Tag, den man noch lebt."

Mittwoch, 16. März:Anton, haben Deine Verwandten in der Ukraine mitbekommen, dass die Journalistin Marina Owsjannikowa im russischen Staatsfernsehen gegen den Krieg und gegen die Lügen der Propaganda protestiert hat? Welche Erinnerung haben Deine Tante Larissa und Dein Onkel Anatol an die gemeinsame Zeit mit Russland in der Sowjetunion?

Die Regierungschefs von Polen, Tschechien und Slowenien sind am Dienstag überraschend nach Kiew gekommen, um Präsident Selenskyj zu treffen. Was erhoffen sich Deine Verwandten davon? Selenskyj und viele weitere Ukrainer, darunter auch Evgenij, fordern auch, die Nato solle eine Flugverbotszone über dem Land errichten. Dann müssten allerdings Nato-Flugzeuge russische Kampf-Jets, Hubschrauber und Drohnen abschießen. Das würde das Risiko eines Dritten Weltkriegs enorm erhöhen. Sollte die Nato das für die Ukraine in Kauf nehmen?

Was wissen Deine Verwandten über die offenbar heftigen Kämpfe in der Vorstadt Browary, nördlich von Kiew? Wie geht es der Familie aktuell in der kleinen Ortschaft, in die sie seit ihrer Flucht aus Kiew lebt? Am Hauptbahnhof sieht man oft Frauen und Kinder, die aus der Ukraine herkommen. Ich habe mich bereits als Dolmetscher gemeldet für die Erstaufnahmestelle in Hamburg. Ich warte aber noch auf eine Antwort.In den nördlichen Vorstädten wird gekämpft, aber in Kiew selbst noch nicht.

Gibt es in dem Dorf einen Arzt für den Fall, dass Deine Verwandten erkranken? Aljonas kleine Kinder Viktoria und Roman hatten vergangene Woche ja eine Erkältung.... Was sagen Deine Verwandten über das ,Tagebuch aus Kiew', das der Tagesspiegel mit ihrer und Deiner Hilfe seit dem 27. Februar führt? Haben Sie einen Wunsch, eine Bitte oder auch Kritik?

Kannst Du Dich überhaupt ablenken vom Krieg? Vielleicht, wenn Du ein Spiel des FC Barcelona schaust? Du bist ja glühender Fan.... Samstag, 12. März:Anton, die russischen Truppen rücken weiter vor. Wie stellen sich Deine Verwandten in ihrem Zufluchtsort südwestlich von Kiew darauf ein? Anton, wie geht es Dir und Deiner Frau Anastasia? Könnt Ihr Euch am Wochenende ein bisschen ausruhen?

Freitag, 11. März:Anton, was wissen Deine Verwandten über den offenbar bevorstehenden großen Angriff der russischen Truppen auf Kiew? Anton, Du bist in ständigem Kontakt zu Deinen Verwandten. Sie leben nun seit mehr als zwei Wochen im Krieg. Wie verkraftest Du das? Und wie verkraftet es Deine Frau Anastasia?

Was sagen die Russinnen und Russen, die Du und Anastasia, die ja gebürtige Russin ist, in Hamburg und Deutschland kennen? Donnerstag, 10. März:Guten Morgen Anton, was erwarten Deine Verwandten von den heutigen Verhandlungen zwischen dem ukrainischen Außenminister Dmytro Kuleba und seinem russischen Kollegen Sergej Lawrow im türkischen Antalya?

Die Kinder scheinen sich an die Situation zu gewöhnen, sagt Evgenij."Erst waren sie unglücklich, weil ihnen unser Haus in dem Vorort bei Kiew doch sehr fehlte. Wir versuchen weiter, sie abzulenken. Doch sie fragen uns, wann die Ukraine gewinnt. Das ist beängstigend. Wir können ihnen ja keine richtige Antwort geben.

Aljona sagt, bei Viktor sei alles ruhig. Aber sie vermutet, dass er nicht viel erzählt, damit sie sich keine großen Sorgen machen muss.

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