Wie die Polizei NRW den Roboterhund Spot einsetzt Polizei Roboterhund
Roboterhunde können Aufgaben erledigen, die für Menschen oder echte Hunde zu gefährlich sind. Bei einem Großbrand in Essen griff die Polizei erstmals im echten Einsatz auf die Dienste eines solchen Vierbeiners zurück. Wir haben mit Polizeirat Dominic Reese über den Roboterhund Spot gesprochen, der von Boston Dynamics entwickelt wurde. Reese arbeitet im "Innovation Lab" des Landesamtes für polizeiliche Dienste am Duisburger Hafen.
c’t: Herr Reese, Sie und Ihre Kollegen haben Anfang Januar als erste deutsche Polizeibehörde den Roboterhund Spot angeschafft. Nun lief der erste echte Einsatz des Roboters, und zwar in einem ausgebrannten Wohnhaus in Essen. Was genau haben Sie gemacht?Das Haus ist einsturzgefährdet. Deshalb nutzten wir den Roboter, um den Tatort von innen zu dokumentieren. Spot hat einen Laserscanner und eine 360-Grad-Kamera.
Polizeirat Dominic Reese untersucht im „Innovation Lab“ des Landesamts für polizeiliche Dienste, welche Technik sich für die Polizei NRW eignet.Wir hatten ihn vorher intensiv getestet, auf Kies, Schotter, im Gebüsch. Aber einen Brandort kann man nicht simulieren. Da lässt sich der Untergrund schlecht einschätzen, es liegen geschmolzene Dinge und Schutt herum. Trotzdem lief der Einsatz sehr gut.
aus der Ferne gesteuert. Spot ist zwar einmal gestürzt, weil er sich verhakt hat, aber er konnte sich alleine wieder aufrichten. Allerdings war die Funkreichweite schlechter als erwartet. Wir sind deshalb kurzfristig auf eine andere Funktechnik gewechselt.Standardmäßig kommuniziert der Roboter über Wi-Fi, das eignet sich eher fürs Labor. Wir haben deshalb ein Modul für ein Mesh-Netzwerk nach militärischen Standards nachgerüstet.
c’t: Die US-Polizei setzt Roboter zur Videoüberwachung in der Öffentlichkeit ein. Wäre das in Deutschland denkbar?Wir wollen keine Roboter einsetzen, um Menschen zu überwachen oder zu kontrollieren. Das hat viel mit unserem bürgernahen Polizeiverständnis zu tun.