Turbulenzen an der Adria: Nato-Land Montenegro hat gewählt - Bollwerk gegen „Serbisierung“ wackelt
Der Amtsinhaber in Montenegro, Milo Djukanovic, muss am Wahltag um sein Amt zittern. © Savo Prelevic/AFP
Der kleine Adria-Staat Montenegro hat am Sonntag ein neues Staatsoberhaupt gewählt. Der Amtsinhaber führt, muss aber weiter zitternIn einer ersten Hochrechnung zur Präsidentschaftswahl in Montenegro liegt der pro-westliche Amtsinhaber Milo Djukanovic knapp in Führung – es zeichnet sich aber eine Stichwahl am 2. April ab.
Grund dafür sind neben wiederkehrenden Gerüchten über Verbindungen Djukanovics in Kreise organisierter Kriminalität auch dieder vergangenen zwei Jahre, in denen der Amtsinhaber auch umstrittene Entscheidungen getroffen hat.
Auslöser der Probleme war, dass Djukanovics Demokratische Partei der Sozialisten Montenegros bei den Wahlen 2020 die Parlamentsmehrheit verloren hatte, die proserbischen Parteien dagegen gestärkt hervorgingen.Die derzeit angespannte politische Lage in dem kleinen Adria-Land zeigt sich auch dadurch, dass Djukanovic erst am Donnerstag die Auflösung des Parlaments angekündigt hat. Die proserbischen Parteien konnten sich auf keinen neuen Ministerpräsidenten einigen.
Der bisherige Amtsinhaber gilt politisch als pro-westlich und war maßgeblich an der 2006 erklärten Unabhängigkeit des Landes von Serbien sowie am Nato-Beitritt Montenegros 2017 beteiligt. Seine schärfsten Konkurrenten bei der Präsidentschaftswahl sind der offen proserbisch und prorussisch eingestellte Andrija Mandic von der Partei „Neue Serbische Demokratie“ sowie der junge Politiker Jakov Milatovic von der neuen Partei „Europa jetzt!“.
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