Angst und Misstrauen sind in Awdijiwka allgegenwärtig. In der Stadt prallen Zerstörung, Bedenken gegenüber der ukrainischen Armee und Hoffnung auf die Gegenoffensive aufeinander. Ein Ortsbesuch.
Die wenigen, deren vier Wände überhaupt noch bewohnbar sind, leben unter ständigem Beschuss, ohne fließendes Wasser und Wärme, in Dunkelheit.Im regnerischen Mai ist die karge Vegetation des Donbass aufgeblüht. Am Straßenrand ziehen grüne Bäume und Wiesen vorbei, Ziegen grasen neben wilden Pferden. Doch die Idylle täuscht.
Obwohl die Russen offenbar regelmäßig Sturmangriffe durchführen, kontrollieren die Ukrainer weiterhin das Stadtgebiet. Für Kiew hat Awdijiwka strategische Bedeutung: Die Großstadt Donezk, ein Knotenpunkt des russischen Militärs, liegt so nah, dass das Zentrum von hier aus zu sehen ist. Moskau will den Feind unbedingt vertreiben und legt Awdijiwka durch Artillerie, Raketen sowie Flugzeugbomben in Schutt und Asche.
Die oberen Stockwerke sind zerstört; die letzte Rakete schlug Mitte Mai ein, ihre Trümmer liegen immer noch im Hof. Bis vor Kurzem konnten Patienten und Angestellte in einen Schutzkeller mit Betten, Vorräten und Medikamenten fliehen, um sich vor Angriffen zu schützen. Doch da die Kanalisation zerstört ist, haben starke Regenfälle das Grundwasser hochdrücken lassen. Die Betten stehen nun in einem kleinen See.
Das lässt erahnen, unter welchen Bedingungen die verbliebenen Zivilisten in Awdijiwka hausen. Die wenigen, deren vier Wände überhaupt noch bewohnbar sind, leben unter ständigem Beschuss, ohne fließendes Wasser und Wärme, in Dunkelheit. „Die Leute sind extrem isoliert“, sagt Marina, die Leiterin des Zentrums, die wie alle Mitarbeiter aus Angst ihren Nachnamen nicht angeben will.
Gegründet wurde diese von der rechtsextremen Partei Swoboda. Der Major, der seit 2014 in Awdijiwka dient, bezeichnet sich als „rechten, staatstreuen Nationalisten“. Liberale möge er nicht, Russen noch viel weniger. Dennoch sieht er dieals multiethnischen Staat, der in den Grenzen von 1991 wiederhergestellt werden müsse. Weitergehende territoriale Ansprüche lehnt der 36-Jährige ab.
Immer wieder fällt das offensichtliche Misstrauen der Menschen gegenüber den Uniformierten und den behelmten Journalisten auf. „Die Hälfte der Bewohner ist für, die Hälfte gegen uns“, kommentiert ein Soldat mit dem Kampfnamen „Schtrich“. „Sie geben uns die Schuld am russischen Beschuss.“ Die Wahrnehmung der Bewohner hat ihre eigene Logik, da sich die ukrainischen Stellungen in Wohngebieten befinden.
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