Zum Ende eines langen Winters geht den deutschen Skispringern die Kraft aus. Den Gesamtweltcupsieg von Ryoyu Kobayashi kann Karl Geiger nicht mehr gefährden.
Auf der riesigen Anlage im Tal der Schanzen kamen die Deutschen von Anfang an nicht gut zurecht. Im Teamwettkampf am Samstag belegte das deutsche Quartett beim souveränen Sieg der Gastgeber nur den fünften Platz. In Ziga Jelar sicherte sich ein Slowene auch den Titel im Skiflug-Weltcup.
Geiger flog am Sonntag 225 und 242 Meter weit. Der letzte furiose Satz ließ ihn noch mal ausgelassen jubeln und mit einem guten Gefühl in die Pause gehen. Um Kobayashi noch zu überholen, hätte Geiger gewinnen müssen, und der Japaner - der Achter wurde - hätte nicht unter die besten 20 kommen dürfen.Die Adler des Deutschen Skiverbands erlebten eine gute, aber nicht überragende Saison.
Bei der Skiflug-WM gab es Silber für die Mannschaft. Bei den Olympischen Winterspielen holten das Team und Geiger im Einzel Bronze - vor allem Geiger hatte sich mehr erhofft. In einer Saison mit zahlreichen Höhepunkten verfehlte der 29-Jährige rund um den Jahreswechsel ein großes Ziel: Auf den ersten Vierschanzentournee- Sieger seit Sven Hannawald 2002 muss Deutschland weiter warten. In der Nationenwertung gab es Rang drei.
Geiger sprach von einer „tollen“ und „anstrengenden“ Saison. „Es war dieses Jahr saugut. Aber es war ja noch einer vor mir. Deshalb: Stehenbleiben dürfen wir nie. Es wäre schon noch schön, wenn man das noch irgendwann gewinnen könnte“, sagte er mit Bezug zum Gesamtweltcup.Für besonders emotionale Momente sorgte Freunds Aufritt.
Freund gewann bei den Olympischen Winterspielen 2014 Gold mit dem Team und durfte sich über insgesamt elf Medaillen bei Skisprung- und Flugweltmeisterschaften freuen. Nach mehreren Verletzungen konnte er in den vergangenen Jahren nicht mehr an sein früheres Niveau anknüpfen. „Er wird uns fehlen. Das ist schon sehr schade“, sagte Geiger in der ARD. dpa