Die ÖSV-Damen erlebten bislang einen durchwachsenen Winter. Hans Knauß sprach nun die Probleme der österreichischen Ski-Nation an.
"Es sind viele Athletinnen und Athleten dabei, die in dieser Saison schlicht nichts mehr zu verlieren haben. Die brauchen sich keinen Druck machen, sondern können einfach befreit runterfahren", erklärte der heutige Ski-Experte im Interview mit der "Kleinen Zeitung".Der Negativtrend im Technik-Bereich der ÖSV-Damen gebe trotz seiner optimistischen Prognose aber zu denken.
"Jetzt brennt der Hut", führte er weiter aus. Die Athletinnen ständig mit scharfer Kritik zusätzlich zu belasten sei laut Knauß jedoch nicht der richtige Weg: "Sie müssen schauen, dass sie wieder auf ihr Niveau kommen und das geht nur über Selbstvertrauen, dann kommen auch die Stärken zurück." Mit Blick auf den gesamten ÖSV-Kader vermisst der Olympia-Zweite von Nagano 1998 die Tiefe, welche Österreich einst so stark gemacht hatte. "Ich bin in einer Zeit gefahren, da waren mehrere Siegfahrer im Team, jetzt müssen wir etwas dafür tun und damit auch Strukturen ändern", unterstrich er.
"Wir schaffen es nicht, die Athleten aus der zweiten Reihe nach oben zu bringen", so Knauß. "Die Strukturen haben sich seit meiner Zeit nicht geändert und es schmerzt mich, wenn wir Rennen haben, wo ein Verband wie der österreichische nicht einmal sein Kontingent ausschöpfen kann."
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