Der Richter am Amtsgericht Tiergarten wartete am Montag vergeblich auf den Angeklagten. Der muss nun 6500 Euro Strafe zahlen.
Jens V. wird die Teilnahme an mehreren Straßenblockaden in Berlin vorgeworfen. Er hat dafür mehrere Strafbefehle kassiert – und dagegen Einspruch eingelegt. Am Montag sollte daher gegen den 38-jährigen Mann aus Euskirchen vor demJens V. hätte sich wegen Nötigung und Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte vor dem Amtsgericht verantworten müssen.
Der Richter, die Staatsanwältin und auch die drei bereits erschienenen Polizeizeugen zeigten sich zunächst noch geduldig. Richter Steven Rodewald ließ sogar noch nachschauen, ob es eine Begründung für das Fernbleiben des Angeklagten geben könnte oder doch noch eine Entschuldigung eingegangen war. Rodewald begründete dies auch: Jens V. war schon einmal nicht zu einem Prozess in Berlin erschienen, weil er zur selben Zeit in Bayern in Gewahrsam saß.
Ein Prozessbeteiligter witzelte, dass Jens V. vielleicht mit dem Auto nicht durchgekommen sei – wegen der Klimaaktivisten, die auch am Montagmorgen in Berlin zeitgleich mehrere Straßen, darunter die Stadtautobahn A100, blockierten. Letztlich verwarf Richter Rodewald nach 20 Minuten Wartezeit die Einsprüche von Jens V. Wenn der 38-Jährige keinen triftigen Grund für sein Nichterscheinen nachreichen kann, werden die Strafbefehle rechtskräftig.
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