Die Studentin Anargol Ahmadi half deutschen Archäologen, Reste von zerstörten Buddhastatuen zu bergen. Nun überlässt Deutschland sie ihrem Schicksal.
Von den Taliban zerstört. In dieser Lücke im Fels stand früher eine riesige Buddhastatue Foto: Oliver Weiken/dpa
Ahmadi liebte ihren Job, sie genoss das internationale Arbeitsumfeld. „Ich hatte ein gutes Leben“, sagt sie am Telefon gegenüber der taz. Ihre Stimme ist leise, sie klingt resigniert. Wegen des schlechten Internets wird die Verbindung immer wieder unterbrochen.
Ahmadi hat von mehreren Kolleginnen gehört, die seit der Rückkehr der Taliban wegen „Kollaboration“ mit westlichen Organisationen gefoltert und in einigen Fällen getötet wurden. Die Verfolgungen von Andersgläubigen und von vermeintlichen Feinden sind Verbrechen, die heute wieder geschehen, aber nur selten die Außenwelt erreichen.
Die Namen von Ortskräften dagegen, die weniger Glück hatten – darunter Praktikanten, aber auch langjährige Mitarbeiter – bleiben auf Listen geparkt, die Icomos und andere Nichtregierungsorganisationen an die Bundesregierung gegeben haben. Was mit den Listen im Detail passiert, ist ungewiss. Neues Aufnahmeprogramm, neue Hürden Um einem breiteren Personenkreis helfen zu können, ging am 17. Oktober das sogenannte Bundesaufnahmeprogramm für Afghanistan an den Start, in dessen Rahmen aber laut Bundesinnenministerium erst in den kommenden Wochen mit ersten Aufnahmezusagen gerechnet wird. Der Fokus des neuen Programms liegt auf Frauen und Mädchen, die unter den Taliban besonders gefährdet sind.
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