Der Flugsitzhersteller Recaro präsentiert ein neues Modell, das einen geringen Abstand in den Reihen vor den Notausgängen ermöglicht. Bequem soll der „X-Tend“ dennoch sein.
Vielflieger wissen es, die Reihen an den Notausgängen haben einen entscheidenden Vorteil: Der Abstand zu den Vordersitzen ist viel größer als in den übrigen Reihen der Economy Class. Man darf zwar keine Taschen unter den Vordersitzen ablegen und muss mit viel Handgepäck deswegen darauf achten, möglichst früh einzusteigen. Aber gerade bei längeren Flügen lohnt sich der Aufwand.
Nun könnte es aber zumindest bei manchen Fluggesellschaften auch an den Notausgängen enger werden. Der deutsche Flugzeugsitzhersteller Recaro hat einen neuen Sessel namens X-Tend entwickelt, bei dem ein Teil der Sitzfläche nach unten wegklappt, wenn der Passagier aufsteht. Setzt er sich wieder hin, muss er über einen Mechanismus erst wieder den vorderen Teil nach oben ziehen.
Dass an den Notausgängen überhaupt mehr Platz ist, hängt mit den Sicherheitsauflagen der European Union Aviation Safety Agency , der europäischen Flugsicherheitsbehörde, und der amerikanischen Federal Aviation Administration zusammen. Die schreiben vor, dass zwischen dem unteren Ende der Rückenlehne des Vordersitzes und der Vorderkante der Sitzfläche an den Notausgängen mindestens 33 Zentimeter Abstand sein müssen.
Für die Fluggesellschaften bedeutet die Regel zumindest in der Theorie weniger Umsatz, denn sie bauen deswegen in den Kabinen weniger Sitze ein. Der Airbusdas Standardmodell für Kurz- und Mittelstrecken, ist zwar für bis zu 194 Sitze zugelassen. Aber die meisten Fluglinien bringen, auch weil sie in der Business Class einen Sitz freilassen, deutlich weniger Gäste unter.
Da die Nachfrage gerade so hoch ist und jeder zusätzliche Sitz zu einem hohen Preis verkauft werden kann, spricht sowieso vieles dafür, so viele Passagiere wie möglich unterzubringen. Viele Gesellschaften haben allerdings auch bisher schon versucht, aus den Notausgängen ein Geschäft zu machen. Bei der Buchung können die Passagiere die Sitze mit mehr Abstand reservieren, selbstverständlich gegen einen Aufpreis.
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