Der bayerische Ministerpräsident weiß sich über Bilder zu inszenieren. Knapp 180.000 Euro gab die Staatskanzlei 2022 für Fotografen aus. Die Opposition ist empört. Auch andere Spitzenpolitiker lassen sich den eigenen Auftritt viel Geld kosten.
Ministerpräsident Markus Söder ist bekanntlich alles andere als kamerascheu. Seit seinem Amtsantritt 2018 haben sich die Ausgaben der Staatskanzlei für Fotografen in jedem Jahr vervielfacht. Nachdem die Kosten 2017 - im letzten Amtsjahr von Söders Vorgänger Horst Seehofer - nur 10.891,47 Euro betrugen, gab die Staatskanzlei 2022 allein 178.618,13 Euro für die Honorare von freien Fotografen aus - darunter knapp 60.
Für 2023 gab die Staatskanzlei bis zum Stichtag 8. Mai Kosten von 75.726,73 Euro an. Zudem steht seit Jahren in der Staatskanzlei ein festangestellter Fotograf auf der Gehaltsliste. Sein Gehalt wird als "vergleichbar der 3. Qualifikationsebene" bezeichnet, was einem Gehalt zwischen rund 3.000 und 5.600 Euro pro Monat entspricht.
Söders Staatskanzleichef Florian Herrmann wies die Kritik der Opposition zurück und warf der SPD "Doppelmoral" vor: "Ihr eigener Bundeskanzler Olaf Scholz hat laut Medienberichten allein im vergangenen Jahr mehr als 500.000 Euro für Fotos ausgegeben. Hinzu kamen weitere 40.000 Euro für Visagisten." Das sei ein Vielfaches der bayerischen Ausgaben.