Verheerende Bilanz auch für die katholische Kirche in Portugal: Geistliche und Mitarbeiter sollen seit 1950 mehr als 4800 Menschen missbraucht haben. Das jüngste Opfer war einer neuen Studie zufolge zwei Jahre alt.
Vor rund einem Jahr hatten die Bischöfe die unabhängige Studie in Auftrag gegeben. Jetzt will die Kirche die Ergebnisse auswerten. 77 Prozent der Tatverdächtigen waren dem Bericht zufolge Priester, 47 Prozent der Opfer waren Frauen. 48 Prozent der Betroffenen hätten angegeben, dass sie erstmals den Missbrauch öffentlich machten.
Weder die Namen der Opfer noch die der mutmaßlichen Täter wurden in dem Bericht aus Portugal genannt. Auch wurden keine Tatorte angeführt. Allerdings werde man den Bistümern eine Liste all jener Tatverdächtigen übergeben, die noch immer im Dienst der Kirche seien, hieß es. Auch die Polizei und die portugiesische Bischofskonferenz erhielten die nicht-öffentliche Liste.
Die portugiesische Kommission hatte ihre Arbeit im Januar 2022 aufgenommen, nachdem ein Bericht aus Frankreich konstatiert hatte, dass dort etwa 3000 Geistliche und kirchliche Mitarbeiter mehr als 200.000 Minderjährige missbraucht hatten.
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