Nach der Corona-Pandemie haben die meisten Menschen wieder ihr gewohntes Alltagsleben aufgenommen - so auch die Einbrecher. Die Hamburger Polizei verzeichnet stark steigende Einbruchszahlen. Und die dunkle Jahreszeit könnte noch mehr Tatgelegenheiten bieten.
Hamburg - Die Zahl der Wohnungseinbrüche in Hamburg nimmt zu. "Der steigende Trend setzt sich auch in der zweiten Jahreshälfte fort", sagte ein Polizeisprecher. Allerdings sei die Zunahme nicht mehr so stark wie im ersten Halbjahr. In den ersten sechs Monaten des Jahres waren fast 2000 Wohnungseinbrüche erfasst worden, wie der Senat Ende August auf eine Kleine Anfrage der CDU-Bürgerschaftsfraktion mitgeteilt hatte.
Der Anstieg sei zu erwarten gewesen und hänge mit der Rückkehr zur Alltagsnormalität nach der Corona-Pandemie zusammen, hieß es. Die Menschen seien wieder weniger zu Hause, dadurch ergäben sich mehr Tatgelegenheiten. Der Senat betonte zugleich: "Die Pandemiejahre 2021 und 2022 ausgenommen, handelt es sich um die niedrigste Zahl der Wohnungseinbrüche seit Beginn der Auswertung im Jahr 1971.
Die Kriminalstatistik sei auf eine Jahresauswertung angelegt. Zahlen zu kürzeren Zeiträumen seien wenig aussagekräftig. So habe das Landeskriminalamt im ersten Quartal 2023 im Rahmen von sogenannten Crash-Days etwa 7300 Einbrüche und andere Straftaten erfasst. Das bedeute nicht, dass die Zahl der Delikte gestiegen sei, sondern nur, dass liegengebliebene Fälle geballt in die Statistik aufgenommen wurden.
Die Aufklärungsquote betrug im vergangenen Jahr 8,9 Prozent. Die allermeisten Täter werden demnach nicht ermittelt. Dennoch kommen immer wieder mutmaßliche Einbrecher vor Gericht. Zurzeit läuft ein Prozess gegen einen 26-Jährigen vor einer Großen Strafkammer am Landgericht. Dem Angeklagten werden vier Taten in Schleswig-Holstein und Hamburg vorgeworfen. Das Urteil könnte am kommenden Donnerstag verkündet werden.
Zum Beginn der dunklen Jahreszeit veranstaltet die Polizei einen bundesweiten Tag des Einbruchschutzes. Am kommenden Sonntag können sich Bürger in der kriminalpolizeilichen Beratungsstelle in der Hamburger Innenstadt über Präventionsmaßnahmen informieren. Wie sinnvoll solche Vorkehrungen an Fenstern und rund ums Haus sind, zeigt die Kriminalstatistik ebenfalls: Inzwischen scheitert in Hamburg jeder zweite Einbruchsversuch.
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