In Europas Kohlekraftwerken werden immer mehr Pellets verbrannt – subventioniert durch die EU. Dass das so bleibt, dafür sorgt auch die Holzlobby.
EU-Subventionen für Pellets:Europa auf dem Holzweg Man muss nicht lange suchen, um das Kraftwerk Amercentrale im beschaulichen Örtchen Geertruidenberg zu finden. Der große Rauchschwaden, der aus dem 175 Meter hohen Schornstein von „Unit 9“ aufsteigt, ist unübersehbar. Inmitten der kleinen Backsteinhäuser und akkurat gepflegten Vorgärten sticht der Anblick hervor.
Der 64-Jährige sieht sich als Teil einer „Grünen Öko-Guerilla“ und wird nicht müde, Überzeugungsarbeit zu leisten. Was er von der Verbrennung von Holzpellets in Kraftwerken halte? „Nichts“, antwortet er knapp gegenüber der taz. Viel schlimmer als Gas oder Kohle Michaela Kruse vom Naturschutzbund Deutschland Nabu weist das zurück. „Das Verbrennen von Holz setzt pro Energieeinheit sogar mehr CO2 frei als Kohle.“ Auf Webseiten der Holzlobby sind dazu Werte von nur 22 Gramm CO2 pro Kilowattstunde zu finden.
Zu schnell und zu viel abgeholzt Die industriellen Kraftwerke verschlingen riesige Mengen an Holzpellets. In der gestiegenen Nachfrage auf dem Holzmarkt sieht Kruse eine Gefahr für die Wälder, die als eine der wichtigsten Treibhausgas-Senken, also Systeme, die Kohlenstoff binden können, unverzichtbar sind.
Auch RWE ist auf Lieferungen aus dem Ausland angewiesen: Estland, Lettland, Finnland und Nordamerika gehören zu den Hauptlieferanten. Alles Regionen, die wegen übermäßiger Rodungen in der Kritik stehen. Auf den Websites von RWE und Drax stehen neben Fotos von sattgrünen Wäldern vor allem Nachhaltigkeitsversprechen. Die verwendeten Holzpellets bestünden fast ausnahmslos aus gepressten Sägespänen und Holzresten.
Nirgendwo ist die Nachfrage nach Holzpellets so hoch wie in den Ländern der EU und Großbritannien. Die Energiekrise und die hohen Energiepreise sorgen ebenso für hohe Pelletpreise. Das macht das Geschäft für Pellethersteller:innen lukrativ.
„Doch auch die Kampagne der Waldbesitzer in Bayern und Österreich sorgte durch Falschinformationen für viel Unsicherheit“, so Häusling. Der Vorschlag des Parlaments richtete sich weitgehend nach den Empfehlungen des Umweltausschusses. Der wollte unter anderem Subventionen für die Verbrennung von Primärholz – also Holz, das weder Neben- noch Abfallprodukt ist – zukünftig nicht mehr erlauben.
Josef Ziegler ist studierter Forstwirt und selbst Besitzer eines 2,3 Hektar großen Waldstücks. Er und andere Waldbesitzer:innen in der Region seien dem Wald stark verbunden, schließlich würden die Waldstücke über Generationen weitervererbt. Doch in die Zukunft blickt er pessimistisch. „In 30 Jahren wird von diesen Bäumen nicht mehr viel übrig sein. Unsere Fichten sterben.
Im Gegensatz zu Ziegler war Michaela Kruse vom Nabu mit dem Vorschlag des Parlaments zufrieden. „Wenn die Mitgliedstaaten zukünftig nicht noch mehr Holz als erneuerbar anrechnen dürfen, dann dürften keine Subventionen mehr gezahlt werden. In den Niederlanden ist das ein großes Thema, da gab es in der Vergangenheit sehr hohe Subventionen.“
Holzlobby am Werk Eine noch höhere Menge an Pellets würde das neue Kraftwerk in Wilhelmshaven des Betreibers Onyx benötigen. Der Nabu schätzt den Verbrauch auf drei Millionen Tonnen pro Jahr. Da Deutschland aber insgesamt nur rund 3,5 Millionen Tonnen Pellets produziert, müsse man importieren. Eigentümer von Onyx ist die Riverstone Holding – und die gleichzeitig Hauptaktionär des weltweit größten Pelletunternehmens Enviva.
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