Nach dem grandiosen Moto2-Triumph von Dominique Aegerter im Regen von Misano geht das Buhlen um den Schweizer weiter. Seine Zukunft ist noch ungewiss, doch Aegerter beteuert: «Fahre nicht wegen der Kohle».
Erfolge bringen manchmal auch Kopfschmerzen mit sich. Und damit ist nicht das Feiern gemeint. Dominique Aegerter machte sich am Sonntag in Misano kurz nach 17 Uhr, beladen mit seinem Siegerpokal und begleitet von Bruder Kevin, auf den Weg in sein Hotel nach Misano Adriatico. Bei seinem Marsch aus dem Paddock musste er unzählige Foto- und Autogramm-Wünsche erfüllen. Der Sieg macht den Schweizer für 2018 zum momentan begehrtesten Mann ohne Vertrag im Moto2-Paddock.
Das Kiefer-Team hofft, dass der Rohrbacher den fertigen Vertrag bald unterschreibt. Mit Aegerter, Schrötter und Vierge hätte Suter Industries 2018 dann drei hoffnungsvolle Moto2-Fahrer. Aber bei der CarXpert-Truppe von Fred Corminboeuf wird noch ein zweiter Topfahrer gesucht. Aber Jesko Raffin, Zehnter in Misano, hat einen Vertrag bis Ende 2018. Bisher dürfen sich aber nur Sam Lowes und Iker Lecuona sicher fühlen – KTM beliefert auf jeden Fall drei Fahrer.
Aegerters Erfolgshunger ist größer denn je. Er sagt ganz klar: «Bei den Teams ist es schon auch eine Budgetfrage. Ich selber fahre aber nicht wegen der Kohle.» In der WM-Tabelle liegen für den WM-Achten die Vorderleute Pasini und Nakagami fünf Rennen vor Schluss durchaus noch in Reichweite. Teambesitzer Stefan Kiefer, der nach dem Sieg Aegerters den Tränen nahe war, wurde in Misano sogar bei den KTM-Leuten vorstellig und klagte sein Leid wegen der Abwerbungsversuche durch das Team CarXpert.
Für KTM-Roadracing-Vice President Jens Hainbach, der in Misano den verletzten Pit Beirer vertrat, zählt nur eines: «Wir wollen starke Fahrer auf unseren Bikes haben. Der Rest ist nebensächlich.»«Für mich hat die Vertragsverlängerng bei Kiefer Priorität», sagt Aegerter. Aber bei Kiefer fehlt bisher ein Hauptsponsor.
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