Am Deadline Day bemüht sich der FC Bayern darum, den Kader noch mit dem einen oder anderen Transfer zu verstärken. Das gelingt nicht. Nun muss es das aktuelle Aufgebot bis zum Winter richten, dann würde der Rekordmeister nachjustieren - wenn denn nötig.
Nach dem ganz bitter geplatzten Transfer von Thomas Tuchels Wunschspieler João Palhinha vom FC Fulham im Transferfinale und einem in der Defensive eng besetzten Kader hat Bayern Münchens Präsident Herbert Hainer Nachkäufe im Winter in Aussicht gestellt. "Natürlich werden wir im Winter nachlegen, wenn es nötig ist", sagte Hainer im "Doppelpass" bei Sport1. "Wir haben die Mittel", sagte Hainer zu den dafür nötigen Finanzen.
Der 69 Jahre alte Aufsichtsratsvorsitzende sieht das Debakel am letzten Tag der Wechselphase nicht dramatisch. "Wir haben trotzdem einen Klasse-Kader." Im Übrigen habe man nach den späten Abgängen der Abwehrspieler Benjamin Pavard zu Inter Mailand und der Leihe von Josip Stanisic an Bayer Leverkusen immer noch Optionen im Kader, um diese Lücken zu schließen.
Tuchel dagegen bemängelte, er habe nur sechs defensive Spieler, "das ist auf Kante genäht, auf manchen Positionen ist es ein wenig mutig". Die Transferverantwortlichen der Bayern wiesen die kaum verhohlene Kritik von Tuchel dagegen energisch zurück. "Er", also der Trainer, "muss jetzt etwas kreativer sein. Das ist sein Job", erwiderte Klubchef Jan-Christian Dreesen bei Sky.
Die berühmte Transfer-Taskforce des Rekordmeisters ist derweil Vergangenheit. Durch die Verpflichtung von Christoph Freund als neuen Sportdirektor werde man "den Sportausschuss, so wie er bestand, zukünftig nicht mehr brauchen", sagte Hainer. Aber eines sei "auch ganz klar", fügte Hainer an: "Wir werden nach wie vor das Knowhow, die Erfahrungen und das Netzwerk eines Karl-Heinz Rummenigge oder Uli Hoeneß weiter nutzen.
Nach der Entlassung von Sportvorstand Hasan Salihamidžić hatte ein siebenköpfiges Gremium die Transferarbeit beim deutschen Fußball-Rekordmeister übernommen. Dem Ausschuss Sport gehörten Ehrenpräsident Hoeneß, Ex-Boss Rummenigge, Vorstandschef Jan-Christian Dreesen, Hainer, Trainer Thomas Tuchel, der Technische Direktor Marco Neppe und Finanzvorstand Michael Diederich an.
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