Die Taliban macht die Frauen in Afghanistan zu Rechtelosen - und Deutschland und der Westen drücken sich um eine zeitgemäße Antwort. Ein Gastbeitrag von Antonia Rados. SZPlus
jetzt fest in seiner Hand, es herrscht Kälte in jeder Beziehung. In den Ministerien der Hauptstadt Kabul hocken junge Taliban mit harten Zügen, um ihren Gottesstaat in der Realität umzusetzen. Soweit man das überhaupt als Ministerien bezeichnen kann. Man weiß in Afghanistan, mit wem man es zu tun hat, die Taliban waren vor zwei Jahrzehnten schon einmal an der Macht.
Als ich damals, im Dezember 2000, in Kabul eine Reportage realisierte, waren die Gebäude bis auf herum hockende Gotteskrieger leer, geplündert und verwaist. Die meisten der bärtigen Wächter konnten nicht lesen und schreiben. Sie waren unfähig, meinen Pass zu entziffern. Ministerien, Bazar, die verschneiten Hügel von Kabul, alles befand sich in einem eingefrorenen Zustand. Es gab keinen Staat. Es war eine dystopische Version einer Welt ohne Recht und Ordnung.
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