Die Deutschen reden viel über Israel, aber wenig von Antisemitismus. MeronMendel, Direktor der BS_AnneFrank und AStaroselski, Präsidentin der JSUDeutschland sprechen über Grenzen der Kritik. Das Gespräch führte taniamartini_
literataz: Frau Staroselski, i n Berlin und anderen deutschen Städten wurde kürzlich mal wieder der „Kampf auf Leben oder Tod“ gegen das „zionistische Unterdrückungssystem“ gefordert und „Tod Israel! Tod den Juden!“ skandiert. Warum ist das immer noch möglich?
Meron MendelMeron Mendel wurde 1976 in Ramat Gan geboren. Er ist Direktor der Bildungsstätte Anne Frank und Professor für Soziale Arbeit in Frankfurt/Main. Im Streit um die documenta fifteen wurde er als externer Experte hinzugezogen, stieg jedoch nach zwei Wochen wegen mangelnder Bereitschaft zur Aufarbeitung seitens der Leitung wieder aus. Sein Buch „Über Israel reden“ ist für den Preis der Leipziger Buchmesse 2023 nominiert.
Staroselski: Es ist aber ein Unterschied, ob Juden sich dazu verhalten oder nicht, und es ist auch ein Unterschied, ob das Juden in Israel tun oder in Deutschland. Hierzulande spielt der Antizionismus von Juden beziehungsweise genauer, der Satmar-Chassidim, nun wirklich keine Rolle. Darüber hinaus: Den Gedanken eines Nationalstaats abzulehnen, ist in jeder Gesellschaft möglich.
Staroselski: Aber Antizionismus bedeutet die Ablehnung des Zionismus und das bezieht sich auf das Selbstbestimmungsrecht von Juden und letztlich auf Israels Existenzrecht. Staroselski: Wir reden ja über heute und nicht über einen utopischen Moment. Und wir reden darüber, welche Gefahr Antizionismus für Jüdinnen und Juden in der Diaspora bedeuten kann. Es geht darum, welche Gefahr die antizionistische Propaganda mit sich bringt. Ich habe nicht gesagt, dass alle Juden Zionisten wären, und der Zionismus ist auch keine monolithische Ideologie.
Aber das Problem ist häufig, dass es nicht um Inhalte, sondern um Sprecherpositionen geht. Wenn etwa auf der documenta in einem Kunstwerk Gaza mit Guernica gleichgesetzt wird, geht es in der Diskussion nicht darum, aus welchen Gründen das eine falsche Parallelisierung ist, sondern es geht um die Herkunft der Künstler:innen.
Mendel: Natürlich. Leider ist es so, dass Juden die Leidtragenden sind, aber das gibt niemandem die Berechtigung, den Antisemitismusvorwurf leichtfertig zu benutzen. Wir müssen uns mit jedem Vorwurf auseinandersetzen. Was sich antisemitisch anfühlt, muss nicht auch antisemitisch sein.Mendel: Absolut.
Roger Waters hat neulich im Gespräch mit Ihnen, Meron Mendel, im Spiegel gesagt, „Sie kennen das Wort, das wir nie benutzen durften, aber jetzt benutzen dürfen, weil es ständig benutzt wird, und das ist: Apartheid.
Staroselski: Man kann diese Debatten führen und das tun wir tagtäglich, übrigens seit Jahren. Ich finde nur, diese Debatte wie auch die documenta haben gezeigt, dass, wenn wir uns in einem Klima von Relativierung und Schlussstrichforderungen befinden, jüdische Perspektiven, die klar den Antisemitismus benennen, abgewehrt werden.
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