Der Lokführer spricht, die Fahrgäste hören weg. Alltag in der Bahn. Kommunikationstrainer Steffen Popp schult die Bahn-Mitarbeiter, persönliche Ansagen zu machen und das »Bahndeutsch« abzulegen.
»Sehr geehrte Fahrgäste, hier spricht Ihr Lokführer. Darf ich gerade mal um Ihre Aufmerksamkeit bitten?«»So, liebe Freunde der Eisenbahn...«
Ansage mal anders. Im Alltag hören die Fahrgäste eher weg als hin, wenn Lokführinnen oder Lokführer im Zug mit ihnen sprechen. Durch vorgefertigte Sätze und technische Begriffe verstehen sie oft nur Bahnhof. Er will das ändern: Kommunikationstrainer Steffen Popp. In seinem Seminar bringt er zukünftigen Lokführern bei, wie man Ansagen macht, die bei den Fahrgästen ankommen. Sein Motto: »Erzählen statt Quälen«.»Wenn wir jetzt tatsächlich eine Bremsenstörung haben: Verehrte Fahrgäste, schönen guten Morgen, hier spricht Ihr Lokführer oder Ihre Lokführerin. Wie Sie bereits merken, geht es ein bisschen langsamer voran.
Bei einigen Bahn-Mitarbeitern haben sich über die Jahre wiederkehrende Floskeln und Worthülsen eingeschlichen, beispielsweise bei ihren Ansagen als Zugbegleiter. Der ehemalige Radio-Moderator Steffen Popp findet und benennt sie.»Sehr verehrte Fahrgäste, manamanamanamana, manamanamana, manamana, manamanama. Es ist halt, weil es schon immer so war, weil man sich daran gewöhnt hat, an die ganze Geschichte.
Mit den sieben Seminarteilnehmern geht Steffen Popp zu einer stillgelegten S-Bahn in der Nähe des Frankfurter Hauptbahnhofs. Hier sollen sie das Gelernte gleich umsetzen und Ansagen machen, in denen mehr Persönlichkeit und weniger Bahnsprache drinsteckt.»Und dann nehmen wir jetzt mal eine Situation und wir sind mal gespannt. Die anderen wissen jetzt die Situation nicht.