Die Ampel hat mit Krisen zu kämpfen, fällt jedoch auch immer wieder durch internen Streit auf. Ist die Regierung überfordert? Bei „Hart aber fair“ zogen Gäste wie Michael Keller (Grüne), Christian Dürr (FDP) und Dokumentarfilmer Stephan Lamby eine ernüchternde Zwischenbilanz.
Ukrainekrieg, Inflation und eine geplante Energiewende: Seit Amtsantritt hat es die Ampelregierung nicht einfach. Doch in den vergangenen Monaten sorgten ständige Streitereien, etwa um das Gebäudeenergiegesetz, für Kopfschütteln im Land - und sorgten für ein teils angekratztes Vertrauen in die Politik. Moderator Louis Klamroth erklärte daher am Montagabend bei „Hart aber fair“: „Halbzeit für die Ampel, da ist es Zeit für ein Zeugnis.
Der FDP-Fraktionsvorsitzende Christian Dürr fügte mit ernster Miene hinzu: „Wir sind in einer Situation, wo wir Krieg und Krise haben und merken, dass nach 20 Jahren in diesem Land zu wenig passiert ist.“ Jetzt brauche es mehr Reformen. „Einige haben wir angestoßen, mehr müssen noch kommen.“ Gleichzeitig gab er zu, dass vor allem „das 'Wie' der Kommunikation“ und der Streit um das Heizungsgesetz völlig „überflüssig“ gewesen seien.
In diesen Optimismus hinein machte Louis Klamroth deutlich, dass bei einer aktuellen Bundestagswahl rund 22 Prozent der Bürger die AfD wählen würden. „Schlottern Ihnen da nicht als Regierungspartei die Knie?“, wollte Klamroth von FDP-Politiker Dürr wissen. Der zeigte sich jedoch zuversichtlich und stellte klar, dass man mit der angedachten Reformpolitik auch die AfD wieder verkleinern wolle.